Artikel über: Digitale Kommunikation und Datenschutz

Standortdaten und Datenschutz: Wie Nutzer sich schützen können

Standortdaten und Datenschutz: Wie Nutzer sich schützen können

Standortdaten sind äußerst wertvolle Informationen, die Unternehmen für personalisierte Werbung, Analysen und Nutzerverhalten nutzen. Doch sie bergen erhebliche Datenschutzrisiken, da sie Personen identifizierbar machen und Bewegungsprofile ermöglichen. Wer seine Standortdaten schützen möchte, sollte wissen, wie diese erfasst werden und welche Maßnahmen dagegen helfen.

1. Wie werden Standortdaten erfasst?

📌 GPS (Global Positioning System)

Die bekannteste Methode zur Standortbestimmung, insbesondere bei Navigations-Apps und Smartphones.

📌 WLAN, NFC & Bluetooth

Viele Geräte, nicht nur Smartphones, nutzen diese Technologien zur Positionsbestimmung. Besonders öffentliche WLANs und Bluetooth-Beacons ermöglichen eine Ortung ohne aktive Zustimmung des Nutzers.

📌 IP-Adresse und Geotargeting

Jede Internetverbindung hat eine IP-Adresse, die ungefähr den Standort eines Nutzers verrät. Dies wird von Werbetreibenden genutzt, um gezielte Werbung auszuspielen.

📌 Sensoren & Internet of Things (IoT)

Das „Internet of Things“ (IoT) ermöglicht durch zahlreiche vernetzte Geräte eine unbemerkte Standortermittlung. Der Europäische Datenschutzbeauftragte (EDPS) warnt vor den Risiken des „Internet of Behaviours“ (IoB), bei dem Standort- und Verhaltensdaten kombiniert werden.

📌 Mobile Apps, Browser & Online-Dienste

Viele Apps, Suchmaschinen und soziale Netzwerke (z. B. Google, Facebook) erfassen kontinuierlich Standortdaten – oft auch im Hintergrund.

2. Datenschutzrechtliche Einordnung von Standortdaten

📜 Standortdaten sind personenbezogene Daten

Laut Artikel 4 Absatz 1 DSGVO gelten Standortdaten als personenbezogene Daten und unterliegen damit strengen Datenschutzvorgaben.

📜 Rechtmäßigkeit der Verarbeitung

Nach Artikel 6 DSGVO braucht es eine Rechtsgrundlage, um Standortdaten zu erheben. Zulässig ist dies nur, wenn:

✔ eine informierte Einwilligung vorliegt,

✔ die Daten anonymisiert sind oder

✔ ein vertraglicher oder berechtigter Zweck besteht.

📜 Informationspflicht & Widerrufsmöglichkeit

📌 Anbieter müssen in einer Datenschutzerklärung offenlegen:

✔ Welche Standortdaten werden erfasst?

✔ Wofür werden sie genutzt?

✔ Werden sie an Dritte weitergegeben?

✔ Wie lange werden sie gespeichert?

✔ Wie kann die Einwilligung widerrufen werden?

3. Wie kann man sich vor ungewollter Ortung schützen?

🔐 Ortungsdienste gezielt deaktivieren

✔ GPS nur aktivieren, wenn es notwendig ist.

✔ WLAN & Bluetooth ausschalten, wenn sie nicht gebraucht werden.

„Standortzugriff für Apps“ in den Smartphone-Einstellungen überprüfen.

🔐 Privates Surfen & VPN nutzen

VPN-Dienste verbergen die IP-Adresse und verhindern Geotargeting.

✔ Browser im Inkognito-Modus nutzen und Standortfreigabe deaktivieren.

🔐 Einstellungen in Apps & Diensten prüfen

✔ Standortfreigaben in Google-Konto, Facebook & Co. überprüfen.

✔ In-App-Berechtigungen anpassen (z. B. „Standort nur bei Nutzung der App“).

🔐 Ad-Tracking und personalisierte Werbung deaktivieren

✔ In den Einstellungen von Google, Facebook & Apple kann man personalisiertes Tracking abschalten.

🔐 Datenschutzerklärung von Anbietern prüfen

✔ Informieren, ob und wie Standortdaten genutzt werden.

✔ Prüfen, ob eine Einwilligung widerrufbar ist.

4. Fazit: Standortdaten bewusst verwalten

📌 Standortdaten sind hochsensibel und ermöglichen detaillierte Bewegungsprofile.

📌 Datenschutz beginnt mit bewussten Einstellungen auf dem eigenen Gerät.

📌 Unternehmen müssen transparent über Standortverarbeitung aufklären.

💡 Empfohlene Maßnahme für Datenschutzbeauftragte:

Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter*innen, um ungewollte Ortung zu vermeiden und Datenschutzverstöße zu minimieren. 🚀

Aktualisiert am: 25/02/2025

War dieser Beitrag hilfreich?

Teilen Sie Ihr Feedback mit

Stornieren

Danke!